Rezension von Rechtsanwältin Gesine Reisert beim DeutschenAnwaltverlag

Von Rechtsanwältin Gesine Reisert gibt es folgende Rezension auf anwaltverlag.de:

Gesine Reistert, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht und Verkehrsrecht sowie zertifizierte Mediatoren und Coach

Der womöglich wichtigste Satz des gesamten Buches findet sich im Vorwort: Fangen Sie an. Die in der Kanzleiberatung erfahrene Autorin fragt in einem Kapitel, was der digitale Wandel für die Anwaltskanzleien bedeutet, will die Vorteile der Digitalisierung aufzeigen und schließlich Meilensteine auf dem Weg der Umsetzung beschreiben. Hierbei vergisst sie nicht, dass Lösungen für jeden Kanzleizuschnitt individualisiert werden müssen. Wichtigste Voraussetzung dürfte jedoch, da stimmt die Rezensentin mit der Autorin überein, die Motivation und Einstellung in der Umsetzung von Veränderungen im Kanzleialltag und in der Kanzleistruktur sein. Es ist eigentlich ganz einfach, denn es ist nur wichtig, der Digitalisierung in der eigenen Kanzlei noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Dies kann aus unterschiedlichen Perspektiven geschehen, insbesondere sollte es jedoch die Erwartungen der zu betreuenden Rechtsuchenden im Blick haben. Bei der strategischen Überlegung, inwiefern das eigene Kanzleiunternehmen von Legal Tech betroffen ist, kann beispielsweise die Checkliste unter § 2 Rz. 59 von Klock herangezogen werden. Weitere Überlegungen für Veränderungen und Prozessabläufe werden ebenfalls abgehandelt. Für die konkrete Umsetzung bietet Cosack transparente und umsetzbare Lösungen an, beispielsweise bei der Verwendung des besonderen elektronischen Anwaltsfachs beA (§ 5). Eine Besonderheit dieses Buches dürften die verschiedenen Interviews darstellen. Sie sollen anschaulich darstellen, wie divers die Lösungen aussehen und wie sie umgesetzt worden sind. Sie geben Ideen für eigene Strategien und Lösungen, lassen sich dabei unterhaltsam lesen: So wird beispielsweise im Bereich der Festlegung der Kanzleistrategie ein Interviewpartner befragt, der als Geschäftsführer eines Fachverlages Betreiber des Internetportals www.legal-tech.de ist. Wichtig ist auch, dass die Autorin mit Interviews aufzeigt, wie die Digitalisierung in der Kanzlei konkret eingesetzt werden kann. Hierbei unterscheidet sie zwischen Einzelkanzleien und kleineren Sozietäten, mittelständischen Kanzleien und Boutiquen sowie internationalen größeren und Großkanzleien und Kanzleien im europäischen Ausland. Die Interviewpartner sind in ihrer Arbeitsstruktur sehr unterschiedlich und bieten so dem Lesenden unterschiedliche Blickwinkel. Wer noch nicht angefangen hat, also gerne zuvor eine Zusammenfassung lesen will, sollte sich unter § 6 Rz. 29 ff. zu Gemüte führen, was die Interviewpartner in der Revue anders machen würden. Wer fest entschlossen, aber noch unstrukturiert ist, dem sei die Checkliste unter § 6 Rz. 32 ans Herz gelegt. Cosack stellt grundsätzlich den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung, ob es sich um Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, ihre Mandanten oder aber Mitarbeitenden handelt. Diese Sichtweise ermöglicht damit auch die individuelle Lösung, die ein Leitfaden ansprechen aber kaum lösen kann. Nachdenken bleibt aber jedem selbst überlassen und kann nicht delegiert werden – Chefsache also. Hilfreich ist insbesondere der in § 7 aufgeführte Personen- bzw. Webseitenanhang, der das digitale Stöbern erleichtern sollte, um Personenberatung, Blogs oder auch Studien zu finden. Alles im allem macht dieses Buch etwas, was Juristen selten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit sehen, nämlich Lust auf Veränderung! Daher gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung.“

 

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